Das Inti Raymi Fest in der Stadt Cusco in Peru

Feiertage und Feste in Peru – Folklore, Sonnenkult und Katholizismus

Perus Feste

Straßen, Märkte und touristische Brennpunkte bieten häufig Gelegenheit die typischen, aus den unterschiedlichsten Regionen Perus stammende Folkloregruppen zu sehen. Viele Peruaner versuchen entlang der Wege ihre Künste in klingende Münzen zu verwandeln. Puno am Titicacasee gilt als die Folklorehauptstadt Perus. Nirgends sonst gibt es mehr religiöse Feste und Veranstaltungen zu bestaunen. Die Menschen investieren viel Zeit für deren Vorbereitungen und dem Anfertigen von Masken und Kostümen im traditionellen Stil.

Auch Prozessionen, wie das Inti-Raymi-Fest, bieten Gelegenheit, dem typisch bunten Treiben beizuwohnen. Das noch aus der Inka-Zeit stammende Spektakel findet am Tag der Wintersonnenwende, dem 21. Juni, statt und wurde 1944 im Zuge der neuen, kulturellen Besinnung wieder ins Leben gerufen. Zu Ehren des Sonnengottes „Inti“ finden sich an diesen Tagen Tausende Menschen in den Mauern von Sacsayhuamán ein, wo am letzten Tag der Festlichkeiten symbolisch ein Lama geopfert wird. Durch die auf die Mauern fallenden Sonnenstrahlen zeichnen sich in den alten Inka-Stätten um Cuzco exakt bemessene Schattenwürfe ab, die die Tempelanlage zudem zu einem Meisterwerk früher Inka-Architektur werden lässt.

Religiöse Feiern in Peru

In Lima finden an drei Tagen im Oktober aufwendige Umzüge zu Ehren des “Señor de los Milagros” statt. Hintergrund ist ein, auf eine Lehmmauer gemaltes Abbild eines schwarzen, gekreuzigten Christus, dass trotz zahlreicher Erdbeben und Versuche, es zu entfernen, unbeschädigt blieb. Daraufhin wurde dieser zum Schutzheiligen der Stadt erklärt und im Zuge der Zeit Pilgerstätte zahlreicher Gläubiger. Die Anfang des 16. Jahrhundert angestrebte Missionierung in Peru ging folglich einher mit der von der Kirche durchgeführten Inquisition. Allerdings stellten Sprachbarrieren zusehends Schwierigkeiten bei der Christianisierung der Neuen Welt dar.

Die spanischen padres mussten, um Erfolge in Rom vorzeigen zu können, Kompromisse eingehen. Es kam unweigerlich zur Verschmelzung der indigenen wie christlichen Glaubenskultur und damit zur Bildung der heutigen synkretischen Mischformen. So haben katholische Heilige meist eine Doppelbedeutung und kirchliche Feste sind mit alten Ritualen und Opfern durchsetzt. Völlige Religionsfreiheit existiert erst seit 1973. Die Trennung von Kirche und Staat wurde 1980 in die Verfassung mit aufgenommen.

Feiertage in Peru

Etwa 81% der peruanischen Bevölkerung ist römisch katholisch. Beste Voraussetzungen für die so feierfreudigen Peruaner, denn christliche wie traditionellen Festtage, an denen das Leben gehuldigt werden kann, gibt es, auf den Glauben bezogen, genug. Zu den bedeutendsten Ereignissen gehören, neben Ostern und Weihnachten, der Unabhängigkeits-/und Nationalfeiertag am 28./29. Juli, die mit zahlreichen Militärparaden begangen werden. In Anlehnung an die alten Totenkulte der Vorkolonialzeit ehren die Peruaner ebenso wie andere südamerikanische Völker ihre Toten am „Día de los Muertos“, dem 2. November, wo sie den Tag mit ihren verstorbenen Familienangehörigen auf dem Friedhof verbringen.

Weitere offizielle Feiertage in Peru sind:

  • 01. Januar – Neujahr
  • 01. Mai – Tag der Arbeit
  • 29. Juni – St. Peter und Paul
  • 15. August – Mariä Himmelfahrt
  • 30. August – Tag der Heiligen Rosa von Lima
  • 09. Oktober – Tag der nationalen Würde
  • 08. Dezember – Mariä Empfängnis
  • 31. Dezember – Silvester