Moche-Keramik im Larco Museum in Peru

Kunst und Sport in Peru

Es dauerte eine Weile bis die Peruaner sich über den Tellerrand hinaus neuen Formen des kulturellen und gesellschaftlichen Ausdrucks bedienten. Die Kunst stellt heute einen Mix aus den vielen sehr prägenden Stilepochen dar. Die unterschiedlichen Formen des Schaffens setzen sich mit der nationalen Identiät, Politik und Gleichberechtigung auseinander. Auch speziell die Volkskunst und der Sport zeugen von einer großen Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben.

Die Malschule von Cuzco

Wie in der Architektur kam es in der Bildkunst ebenso zu Überlappungen indianischer als auch christlicher Elemente. Die Stadt Cuzco wurde bald wichtigstes Zentrum der neuen Malerei. Die Kolonisten hatten zwar unzählige Werke der in Europa erstandenen italienischen, flämischen und spanischen Meister mit nach Peru gebracht. Dennoch fehlten in vielen Kirchen jene sakralen Gemälde und Motive. Daher beschlossen die Kirchenoberen einen eigenen Künstlernachwuchs auszubilden und gründeten im 18. Jh. die berühmte Escuela Cuzqueña der Malerei. Einer der bekanntesten Künstler ist Marcos Zapata, der sich in seiner Schaffensphase vorrangig auf die Vermischung inkanisierter Motive mit Madonnen und Engel konzentrierte. Sein Hauptwerk, das „Heilige Abendmahl“, befindet sich in der Kathedrale von Cuzco, einem in der Epoche des Barroco Mestizo (1680 – 1780) entstandenen Bau.

Erleben Sie die Baukunst der Inka und Spanier in der Stadt Cusco und ihren sakralen Gebäuden!

Traditionelle Kleidung und Textilien

Die älteste, noch aus der präinkaischen Zeit stammende Tradition der Wollverarbeitung gewann erneut in den 30er Jahren an Bedeutung und dient heutzutage nur noch, um die Nachfrage der Touristen zu bedienen. Das Tragen traditioneller Trachten wie den farbigen polleras (Faltenröcke), der mantilla (Schultertur) oder dem aus England stammende bowler hat geht immer mehr zurück und rückt aus dem Blickfeld der jungen Generation. Zu Zeiten der Inka zeigten die Stoffe, Farben und Muster der Kleidungsstücke vor allem den sozialen Status und die Herkunft des Trägers. Während der Kolonialzeit nutzten die spanischen padres die reichgeschmückten Verzierungen außerdem als für sie verständliche Geheimsprache bis nach dem Aufstand Tupac Amarus II. im Jahr 1781 die indianisch aussehende Kleidungung völlig verboten wurde.

Handwerkskunst und Kunsthandwerk

Noch älter als die ersten Zeichnungen oder Monumentalbauten der Norte-Chico-Kultur sind einfache Keramiken, die später von Vertretern der Nazca und Moche verfeinert wurden. Die Handwerkskunst der Prä-Inka-Kulturen zeigen ein besonderes Geschick ihrer Fingerfertigkeiten, die allerdings mit der Blütezeit der Inka mehr und mehr an Bedeutung verloren. Das Farbspektrum der Gegenstände wurde schmaler, die Darstellung geometrischer. Das Augenmerk inkanischen Handwerks lag eindeutig auf der Ausstattung ihrer Tempelbauten. Zahllose goldene und silberne Scheiben – Sonne, Mond und Sterne – bedeckten die Wände und wurde zum Maß aller Dinge. Ein weiterer Schwerpunkt der peruanischen Volkskunst war die Holzschnitzerei im 19. Jh. Schmuckkästchen, Puder- und Zuckerdosen wurden mit Szenen aus dem städtischen Leben dekoriert.

Architektur von Pyramiden bis Barockbauten

Die ersten eindrucksvollen Monumente Perus wurden aus Stein oder handgefertigten Lehmziegeln geschaffen (Chan Chan). Jahre später allerdings setzten die Inka bereits neue Maßstäbe. Sie verstanden es perfekt das Einfache mit dem Aufwendigen zu verarbeiten.Zapfen, Metallklammern und trapezartigen Formen sorgten für die Stabilität der Anlagen (Machu Picchu), deren Stabilität sogar über die der europäischen Bauweise hinausging. Die Spanier bauten darauf ihre Kirchen und kolonialen Bauwerke. Der Mestizo-Stil war geboren, der seine Spuren vor allem in den Städten Truillo, Arequipaoder Cuzco hinterlassen hat. In den darauf folgenden Epochen kamen weitere Stilrichtungen hinzu, deren Zusammenspiel man bis heute im Gesamtbild peruanischer Architektur finden kann; nicht zuletzt den dominierenden Betonbau der 60er und 70er Jahre (Lima Finanzviertel).

Vom Wellenreiten von Lima bis zur Nordspitze

An der Pazifikküste südlich von Lima befinden sich mehrere gute Surfgebiete. Mit über 1.860 km Küstenlinie haben die Peruaner eine sehr starke Bindung zum Meer. Endlose Strände und unzählige Buchten bieten beinah unbegrenzte Möglichkeiten für Wasserratten. In Punta Rocas trifft sich alljährlich der internationale Surf-Circus. Wegen seiner bis zu 12 m hohen Wellen wird der Ort Pico Alta auch die Wellenmaschine genannt. Die Surfzentrale im Norden ist nördlich von Trujillo gelegen. Hier trifft man sich in Mánorca um die nächsten Wellentrips zu planen. Mit Pico Alto, der größten Welle Südamerikas, und Chicama, der längsten Welle der Welt, gehört dieses Küstengebiet mit zu den herausragendsten Spots für Surfer.

Entlang der Nordküste Perus von Trujillo bis Chiclayo. Trujillo mit seiner schönen Kolonialaltstadt gehört wie einige weitere antike Stätten und romantische Täler ebenfalls zu dieser Reise!

Bis zum letzten Atem – Stierkämpfe in Lima

Stierkämpfe gibt es in Peru seit 1542. In der Hauptsaison – Oktober bis Dezember – finden bis zu 500 Wettkämpfe in der Plaza de Acho in Lima statt. Gefeierte Matadore aus der ganzen Welt kommen, um ihr Können zur Schau zu stellen. Ziel ist es den Stier quasi bei den Hörnern zu packen, bis er zum Schluss getötet wird (wir von peru.de empfehlen, solche fragwürdigen Veranstaltungen niemals zu besuchen, denn als Tourist hat man viel Einfluss auf das Aufrechterhalten solcher Veranstaltungen.). Den ersten Schaukampf dieser Art organisierte Francisco Pizarro 1538 auf dem Plaza Mayor. Die Stierkampfsaison fällt mit vielen volkstümlichen Feiertagen zusammen. Eines der populärsten ist die El Senor de los Milagros-Prozesion am 18. Oktober, wo der peruanischen Schutzpatronen bei einem Umzug durch Lima seine Huldigung erfährt. Großen Zuspruchhaben auch die Hahnenkämpfe, die im Coliseo Tradicional Sandia in Barranco und im El Rosedal in Surco veranstaltet werden.

Perus Töltpferde – Freizeitsport auf höchstem Niveau

Als Hochburg der Paso-Zucht gilt die Kolonialstadt Trujillo. Das Paso-Pferd stammt von spanischen und afrikanischen Rassen (Andalusier, Jennet und Berber) ab und zeigt sich ungewöhnlich sanftmütig. Die Besonderheit dieser Rasse ist die einzigartige Gangart des paso llano – eine Mischung aus Schritt und Leichtgalopp. Dies ermöglicht dem Pferd innerhalb kürzester Zeit große Entfernungen ohne Ermüdungserscheinungen zurückzulegen. Der termino, eine nach außen schwingende Bewegung der Vorderbeine, wirkt dazu noch stoßdämpfend.