Cocktail Pisco Sour aus Peru und Chile

Pisco-Sour-Rezept: Ein Traubenschnaps als Nationalgetränk

Der Traubenschnaps Pisco gehört zu Peru wie das Erbe der Inka. Und auch bei uns gewinnt das peruanische Nationalgetränk Pisco zunehmend an Beliebtheit und Longdrinks und Cocktails auf Pisco-Basis sind mehr und mehr auf den Getränkekarten trendiger Szenebars zu finden. Direkt zum Pisco-Rezept!

Variationen des Pisco Sour

Neben dem Klassiker Pisco Sour gibt viele andere Kreationen, zum Beispiel Sours mit exotischen Früchten wie Maracuja oder Aguaymanto, Punschgetränke mit klangvollen Namen wie Taperibá, Carambola und Mamey oder sogenannte „Macerados“, zubereitet beispielsweise mit Ingwer oder Zitronengras.

Ein Chilcano, Pisco mit Ginger Ale und Limette, ist ein beliebtes Erfrischungsgetränk an lauen Sommerabenden. Seinen Namen hat der Schnaps seinem Anbauort, der Stadt Pisco in der südlichen Küstenregion Perus, zu verdanken, von wo aus er schon vor mehreren Hundert Jahren in die Welt geschifft wurde.

Pisco Sour Cocktail-Grundrezept

Drei peruanische Piscosorten

  • Pisco Puro: der sortenrein aus einer einzigen Traubensorte hergestellt wird
  • Acholado: aus einer Traubenmischung oder einem Mischdestillat hergestellt
  • Mosto Verde: für den frischer Most destilliert wird

Piscoherstellung: Welche Trauben darf man verwenden?

Pisco darf nur aus dem frisch fermentierten Most der vollen Frucht gebrannt werden und nur die aromatischen Trauben Italia, Torontel, Moscatel und Albilla sowie die nicht-aromatischen Trauben Quebrante, Negra Criolla, Mollar und Uvina dürfen für die Produktion verwendet werden. Und auch sonst unterliegt die Herstellung des Pisco strengen Richtlinien: Die Trauben dürfen nur manuell gepresst werden, die Vergärung darf nur durch natürliche Hefen erfolgen und auch die Zugabe von Schwefel ist verboten.

Die Destillation erfolgt in kupfernen Brennblasen, den sogenannten Pot Stills, und die Reifung in Edelstahltanks. Nach sechs Monaten Lagerung wird der Pisco gefiltert und abgefüllt. Die höchste Kunst bei der Piscobrauerei besteht darin, den Vorgang exakt bei der gewünschten Alkoholkonzentration zu stoppen.

Pisco-Partys in Peru

Jedes Jahr im Juli feiern die Peruaner beim Piscofestival in Lima ihr Nationalgetränk mit Workshops, Degustationen, Musikdarbietungen und zahlreichen Möglichkeiten, die neuesten Piscokreationen zu verkosten.

Pisco-Rezept mit Mengenangaben und Zubereitung

  1. Limette auspressen oder 30 ml Limettensaft
  2. In den Cocktailshaker: 5 – 6 cl Pisco + Limettensaft + 2 cl Zuckersirup + 1 Eiweiß + Eiswürfel schütteln
  3. Inhalt in ein Glas filtern

FERTIG

Besuchen Sie das Fischerstädtchen Pisco an der Pazifikküste!

PISCO – Bodegas, Schnaps und Hafenstadt

Beim großen Erdbeben 2007 wurde die dem Traubenschnaps „Pisco“ namengebende Stadt an der Pazifikküste Perus beinah bis zu drei Vierteln zerstört. Die Bauten an der Plaza und Zehntausende Adobehäuser stürzten ein; Hunderte Menschen starben. Die Erschütterungen vergruben einige der letzten historischen Bauten aus der „Gründerzeit“ um 1640 unter sich, als die Spanier das Land für sich eroberten.

Pisco dient bis heute als einer der wichtigsten Verschiffungshäfen Perus und ging damit auch in die Geschichte ein. Obwohl die Spanier im 17. und 18. Jh. ein Exportverbot für den um Ica herum hergestellten Wein ausriefen, erreichten die Ladungen Richtung Europa Rekordzahlen. Grund dafür war der klare Weinbrand, der anstatt von Wein aus dem Traubenmost gewonnen wurde.

Die Rebstöcke dafür kamen von den Kanarischen Inseln in die Küstengebiete Perus. Mithilfe der indigenen Bewässerungssysteme konnte das Brachland bald zu fruchtbarer Erde gewandelt werden. Trotz des spanischen Embargos, der Zerstörung der Distillerien während der Salpeterkriege und fehlgeschlagener Agrarreformen in den 70er Jahren hat der „Pisco“ überlebt. So gilt das Nationalgetränk bis heute auch als Symbol des Widerstandes.