Peruanische Frau beim Weben

Zentrale Sierra in Peru

Die zentrale Hochgebirgsregion der Anden ist die Sierra. Obwohl Peru-Reisende hauptsächlich wegen der Inka und dem Amazonasgebiet ins Land kommen, hat auch die zentrale Sierra, die Gegend östlich von Lima, viel zu bieten. Die Dörfer sind für ihr Kunsthandwerk, rauschende Feste als noch aus der Wari-Zeit existierende Lehmziegelhäuser bekannt.

Ganze Dörfer im Valle del Mantaro sind jeweils auf ein Handwerk spezialisiert – vom Wandteppichen über Holzornamente bis zum Silberschmuck kann man hier echte Unikate als Andenken mit nach Hause nehmen. Die Bevölkerung gehört zu den ärmsten des Landes; trotzdem sind Besucher immer herzlich willkommen. Ein Spaziergang durch die staubigen Straßen ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Bis in die 90er Jahre litt die Gegend unter den Kämpfen der Guerillaorganisation Sendero Luminoso.

Nach der Auflösung der Bewegung 1992 wurde das Leben für die Einheimischen wieder leichter. Feste wie z. B. das Semana Santa, die Karwoche, wo Massen an Menschen in Ayacucho über Blumenteppichen auf den Straßen unterwegs sind, zeugen von der Lebensfreude dieses Landstrichs. Die Prozessionen gehören zu den bedeutensten Osterfeierlichkeiten in Peru. Imposanter nur ist wohl eine der höchsten Bahnstrecke der Welt, deren Gleise von Lima nach Huancayo und weiter verlaufen.

Mit der Andenbahn hinauf nach Huancayo

Die erst seit 2002 wieder in Betrieb genommene Bahnstrecke zwischen Lima und Huancayo ist die Hauptattraktion auf dem Weg von Perus Hauptstadt ins zentrale Binnenland. Die spektakuläre Reise verläuft durch 66 Tunnels und über 59 Brücken.

Dauer, Höhe und regelmäßige Fahrten

Mit 4.829 m Höhe ist der Ticlio einer der höchsten Eisenbahnpässe der Welt. Genutzt wird die Bahntrasse hauptsächlich dafür, um Rohstoffe und Waren aus dem Valle del Mantaro zu transportieren. Passagierverkehr findet nur jedes letzte Wochenende des Monats von April bis Novmber statt. Die Andeneisenbahn ist nichts für eilige Touristen. Denn die 335 km lange Fahrt dauert ungefähr 12 Stunden. Keine verschwendete Zeit allerdings, denn rechts und links der Gleise erhebt sich eine atemberaubende Andenszenerie. Eine weitere beeindruckende Zahl: 23 Jahre dauert der Bau der höchsten regelspurigen Eisenbahnstrecke der Welt peruanischen Andenbahn.

Die Endstation dieser Linie ist die kleine Wirtschaftsmetropole Huancayo. Inmitten alter Lehmziegelbauten findet hier jeden Sonntag ein riesiger Markt statt, einem der beliebtesten in ganz Peru. Vom nahe gelegenen Berg Cerritode la Libertad hat man eine imposante Sich auf das Zentrum; im Hintergrund locken die ungewöhnlichen Sandsteintürme von Torre Torre.