DIAMIR-Projekt Weihnachten in Peru

Weihnachten im Urubamba-Tal – Hilfsprojekte in Perú

Einmal im Jahr lachen mehr als 100 Kinderaugen, wenn mein Freund Hugo aus Urubamba mit einem voll bepackten Esel in die Seitentäler des Heiligen Tales zieht. Es ist Weihnachten. Der Weg ist beschwerlich, die Straße unbefestigt – einige Ortschaften sind Tagesmärsche von der Hauptachse, dem Urubamba-Tal, entfernt.

Das Leben in diesen Regionen verläuft streng nach den Jahres-, Saat- und Erntezeiten.Die Menschen sind von den Naturgewalten abhängig – die Götter der Bergwelt, die Apus, werden ebenso zu Hilfe gerufen wie die Jungfrau Maria oder Jesus Christus. Eine interessante Mischung aus christlicher Religiosität und der Überzeugung, dass die Apus den Verlauf der Dinge beeinflussen können, prägen den Glauben der Menschen. Zur Weihnachtszeit hat das Christkind so viel zu tun, dass Hugo einspringt und seine Hilfe anbietet. Plüschtiere, neue Kleidung, Schuhe, Zahnbürsten, Stifte und Papier zum Malen werden den steilen Weg hinauf transportiert, der Fußmarsch will kein Ende nehmen. An der Weggabelung trifft Hugo auf den fünfjährigen Santiago, der ihn schon vom letzten Jahr kennt – dieser nimmt die Beine in die Hand und rennt zurück ins Dorf.

Kurz darauf kommen Hugo bereits die vielen Kinder entgegen. Neugierig begrüßen Sie ihn. Nun fehlt nicht mehr viel und das Dorf ist erreicht. Dort angekommen bekommt „unser Christkind“ einen großen Becher Chicha, gegorenes Maisbier, gereicht. Das ideale Getränk, um sich zu erfrischen und zugleich nach dem langen Marsch zu stärken.

Bescherung

Die Kinder strahlen. Sie bekommen ihre Geschenke sowie eine heiße Schokolade serviert. Es wird ausgelassen gefeiert und gesungen. Für Hugo ist dieser Tag der Beste des ganzen Jahres. Diesen Kindern, die täglich hart auf den Feldern arbeiten und nur sporadisch in die Schule gehen, eine Freude zu bereiten, ist sein ganz persönliches Geschenk zum Weihnachtsfest.