Wollaffe im Nebelwald in Peru

Río Abiseo Nationalpark – Die Nebelwelt in den Anden

Der 1983 gegründete Nationalpark liegt östlich von Trujillo und ist für normale Besucher quasi nicht zu durchdringen. Aufgrund seiner Megadiversität von Tieren und Pflanzen und dem noch nicht abschätzbaren wissenschaftlich-architektonischen Wert der Kultstätten verlieh die UNESCO dem Río Abiseo Nationalpark 1990 die Auszeichnung als Kultur- und Naturdenkmal.

In der etwa 40 Hektar großen archäologischen Zone der Nebelwälder sind eine Reihe von kreisförmigen Bauwerken zu finden, die in Verbindung mit den Chachapoyas stehen. Weshalb dieses kriegerische Volk meist nur Rundbauten erschuf, scheint unklar. Man weiß nur, dass der Kreislauf der Natur eine wichtige Rolle in ihrer Mythologie gespielt haben muss; Schamanen und Kräuterheiler waren keine Seltenheit. Im Unterholz der Wälder wachsen eine Menge für den Menschen nützliche Pflanzen mit heilender Wirkung.

Lage und Tiere im Rio Abesio Nationalpark

Der Nationalpark liegt zwischen dem Río Marañón und dem Río Huallaga und nimmt mit einer Fläche von 2.745 km2 ungefähr 70% des Río Abiseo Beckens ein, welches zum Department San Martín gehört. Auf einer Höhe von 350 bis 4.200 Metern haben sich viele vom Aussterben bedrohte Tierarten zwischen karger Gebirgshöhe und Regenwald angesiedelt, die im Ökosystem des Bergnebelwalds eine Heimat gefunden haben. Hier leben beispielsweise der Gelbschwanz-Wollaffe, der Andenhirsch, der Punataucher oder der Brillenbär. Der Andenklippenvogel, Perus heimliches Nationaltier, baut seine Nester am liebsten in die vielfach vorhanden Felsspalten.

Bisher kommen nur wenige Besucher in diese Gegend, die eigentlich so gut wie unzugänglich ist. Der geringe Touristenstrom gab der Natur die Möglichkeit, sich vielerorts das zurückzunehmen, was der Mensch einst an sich gerissen hat. Die 36 präkolumbianischen Stätten wie Gran Pajaten ruhten lange Zeit im Verborgenen, 29 davon in der hochgelegenen Grassteppe und die restlichen 7 im angrenzenden Regenwald. Die Ruinenanlagen der Chachapoyas-Kultur gehören zu den Hauptattraktionen im Río Abiseo Nationalpark. Die Festung Kuélap liegt etwas weiter nördlich versteckt auf einem Höhenzug oberhalb des Río Utcubamba. Der kalksteinreiche Boden diente als Baumaterial für die gigantischen Festungsmauern, den Torreon – einem D-förmigen Wachturm, oder den runden Steinhäusern.

Da der Zugang zum Rio Abesio Nationalpark sehr schwiwerig ist, können archäoligisch Interessierte im nördlichen Hochland Perus ähnliche zeremonielle Rundgebäude und archäologische  Kultstätten im nördlichen Peru besuchen oder eine Reise zum Rio Abesio Nationalpark damit verbinden. Dazu gehören Stätten aus der Chachapoyas-Kultur wie die Festung Kuelap sowie die Felsengräber von Revash und Ventanillas de Otuzco.

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