Südküste Perus – Perutölpel, Pisco und Sandboarding

Südküste Perus – Perutölpel, Pisco und Sandboarding

Wohin entlang der Südküste von Peru?

Nicht die Strände sind es, die eine Peru-Reise entlang der Südküste Perus so schön machen, sondern der Blick auf’s offene Meer hinaus und das unglaubliche Artenparadies der Islas Ballestas mit ihren Seelöwen, Perutölpeln, Flamingos und Humboldtpinguinen auf den rotgefärbten Felsen mitten im Pazifik. Perus Südküste beginnt südlich von Lima. Wer eine Reise dort entlang plant, findet hier die Highlights und passende Stationen. Von Lima aus reist man auf der Panamericana über Paracas, Ica und Nasca bis nach Arequipa in den Süden.

Reiseziele an Perus Südküste

Weiter im Landesinneren lockt die Oase Huacachina sportbegeisterte Sandboarder, die auf den umliegenden Sanddünen auf ihre Kosten kommen. Wer es eher ruhiger mag, dem bieten die Hafenstadt Pisco, das Weinzentrum Ica oder die geheimnisvollen Nazca-Linien gediegenere Reiseziele entlang des Südküsten-Wüstenstreifens.

Klima an der Südküste Perus

Die gesamte Küstenregion ist dem Einfluss des kalten Humboldtstroms ausgesetzt, der die Bildung von Regenwolken verhindert, aber gleichzeitig perfekte Lebensbedingungen für zahlreiche Arten im Ökosystem Meer bietet. Das andine Klima eigent sich zudem hervorragend für den Anbau von Weinreben, die Mitte des 16. Jh. von den Spaniern mit nach Südamerika gebracht wurden.

Die schönsten Stationen von Lima bis Arequipa entlang Perus Südküste!

Islas Ballestas: Touren, Tiere und Aktivitäten

Die Inselgruppe Islas Ballestas, auf deutsch Ballestas Inseln genannt, sind ein beliebtes Ausflugsziel von Peru-Touristen und liegen im Paracas Nationalpark. Vom Küstenort und Fischerdorf Paracas als auch von der Hafenstadt Pisco aus fahren Ausflugsboote an die nahegelegene Küste der pinguinbevölkerten Insel, die Besucher nicht betreten dürfen.

Riesenpelikan in Paracas

Das Reserva Nacional de Paracas hat eine beeindruckende Landschaft, so etwa der rote Sandstrand mit den gelben Abbruchkanten im Hintergrund.  Zusammen mit den Islas Ballestas wird er auch das peruanische „Mini“-Galapagos genannt. Hier leben unzählige Arten von Meeresvögeln wie den Humboldtpinguine, Pelikane oder Peru-Tölpel sowie südamerikanische Seebären und verschiedene Delfinarten.

Und mittendrin die trotz ihrer Masse so wendigen Artgenossen der Seehunde. Ende des 19 Jh. war der Kot der riesigen Vogelkolonien auf der Insel heiß begehrt. Der „Guano“-Mist wurde in Massen abgebaut und tatsächlich ein Exportschlager, da sich diese Substanz hervorragend als Düngemittel eignet.

Scharrbild in Form eines Leuchters

Die etwa zweistündige Fahrt in den kleinen seetauglichen Booten führt zunächst die Küste entlang, wo man auf das Festland zurückblickend auf eine seltsame überdimensionalee Felszeichnung schaut. El Candelabro (ein dreiarmiger Kerzenleuchter) wird die Zeichnung genannt und den weiter südlich bekannten Nazca-Linien ähnelt. Zum Meer hin tauchen in der Ferne bald die Konturen der Islas Ballestas auf. Geräuschvoll brechen sich die Wellen an den rotgefärbten Steinen. Ab und zu entdeckt man Schulen von Delfinen zwischen den Felsen.

Auch für Taucher eignet sich der Küstenstreifen entlang der Südküste. Denn die kalte Wassertemperatur sorgt für eine fischreiche Küste vor der Halbinsel Paracas, was besonders Seelöwen, Komorane, Stachelrochen (Vorsicht!), Küstenotter, Meeresschildkröten und Flamingos anzieht.

Eine Kurzreise von Lima bis zu den Islas Ballestas!

Sandboarding in der Huacachina Oase

Oase Huacachina

Aktivtouristen fahren gern in die Gegend rund um die Huacachina Oase, einige Kilometer südöstlich von Paracas im Landesinneren der peruanischen Südküste gelegen. Hier trifft man auf die aktuelle Trendsportart überhaupt – Sandboarding in den Dünen. Die um die Oase hoch aufragenden Wüstenberge, im Übrigen die höchsten Dünen Südamerikas, bieten ideale Voraussetzungen, um sich auf den ursprünglich für den Schnee gemachten Brettern in der peruanischen Sonne die Berge hinunter zu stürzen.

Die Sandboard-Tour wird meist mit einer Buggy-Tour kombiniert, die einer Achterbahnfahrt gleicht und besonders zum Sonnenuntergang unvergessliche Bildaufnahmen schafft. Mit Preisen um etwa 10 Euro (40 Soles) für zwei Stunden ist das Preis-Leistungsverhältnis sehr gut. Unterwegs steigt man aus und rast auf Boards die Dünen hinab.

Zum Abkühlen und Relaxen danach geht es in die grüne Lagune von Huacachina. Das schwefelhaltige Wasser lindert zugleich Rheuma und andere Hautleiden.

Weinstadt Ica

Die kleine Stadt Ica liegt inmitten historisch gewachsener Weinberge, deren erste Reben die Südküste Perus im 16. Jh. mit den Spaniern erreichten. Seitdem ist das Gebiet zum wichtigsten Weinzentrum des Landes avanciert. 2007 verursachte das starke Erdbeben ähnlich große Schäden wie in der nahegelegenen Hafenstadt Pisco, die zumeist irreparabel waren. Den Rebstöcken allerdings hat die Naturkatastrophe nichts anhaben können. Sie bringen eine ertragreiche Weinernte wie eh und je, die seit dem 17. Jh. vorrangig für die Herstellung des Traubenschnaps „Pisco“ genutzt wird.

Bis heute sind die wichtigsten Brennereien um Ica herum angesiedelt. Dazu gehören die Bodegas Lazo– die wohl kleinste, Lovera – die wohl modernste und Tacama – die seit 1540 bestehende und damit älteste. Das von den Jesuiten gegründete Weingut Vista Alegre ist das größte des Landes und produziert bis zu 15.000 l „Pisco“ am Tag. Den ersten Hersteller von Bio-Pisco findet man in El Caravedo, einer um 1877 gegründeten Bodega. Abgefüllt wird der Pisco mit einem Alkoholgehalt zwischen 38 und 48 %. Den Geschmack selbst liefert der Süßegrad der Trauben und weniger der Reifeprozess in den Fässern. 2005 erklärte die WIPO den „Pisco“ als peruanisches Nationalgetränk; trotz chilenischem Widerspruchs.

Die Stadt Ica hat einige sehenswerte Gebäude, wie eine jesuitische Kathedrale, ein Regionalmuseum mit Kulturgegenständen der paracas, Inka, Nasca und Wari und das Casa Bolívar, eine historische Villa im Rokokostil aus der Zeit des Vizekönigreichs.