Perus Anden-Hochland: Kuélap, Revash und Gocta-Wasserfälle

Das nördliche Andenhochland Perus liegt auf einer Höhe zwischen 3200 bis 4800 Metern und charakterisiert sich landschaftlich durch die sogenannten Keniabäume und Andengras. Seinen kulturellen Mittelpunkt bildet die Stadt Cajamarca.

Etwas weiter östlich Richtung Hochregenwald, auf knapp unter 3.000 Metern, liegen jedoch ebenfalls archäologisch interessante Kultstätten. Dazu gehört der Ruinenkomplex Kuelap aus der Zeit 900 bis 1400 nach Chr. sowie die 800 Jahre alten Revash-Felsengräber.

Auch nach der Entdeckung des Wasserfalls Catarata de Gocta ein diese Andenregion noch eher ein Geheimtipp für besonders individuelle Touristen. Die abgeschiedene Lage der Region macht ein Erschließen der Gegend für touristische Zwecke jedoch zu einer besonderen Herausforderung.

Auf dieser Seite finden Sie Ausflugstipps und Touren rund um die nordperuanischen Andenstädte Chachapoyas sowie Cajamarca:

Kulturelle Reiseziele im Andenhochland

Koloniales Cajamarca 

Cajamarca

Die koloniale Stadt Cajamarca mit Kirchen und Klosteranlagen auf 2700 Metern gelegen ist ein kulturell sehr interessanter Ausgangspunkt  für Nord-Anden-Touristen. In der Nähe liegt Cumbe Mayo auf über 4.000 Metern Höhe, von wo aus Trekkingwanderer an antiken Kultaltären, Felsengärten und uralten Wasserkanälen entlangwandern und in den warmen Thermen von Baños del Inka baden können.

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Kulturelle Reiseziele östlich des Anden-Hochlandes um Chachapoyas

Das peruanische Andenhochland ist das ideale Reiseziel für abenteuerlustige und kulturinteressierte Urlauber. Zwar hängt die Infrastruktur weit hinter dem europäischen Standard, aber genau das macht den Reiz dieser Gegend aus. Reisende brauchen Zeit und Geduld, um die Region für sich zu erkunden. Doch die Mühe lohnt sich. So sind etwa die selten besuchten Felsengräber von Revash oder die spektakulären Ruinen von Kuélap ebenso archäologisch sehr interessante Ziele des prähistorischen Andenvolkes der Chachapoya.

Die in den Wolken verborgenen Kultstätten gehören mit zu den archälogisch wichtigsten Funden der Chachapoya-Kultur. All diese liegen im Río Abiseo Nationalpark, dem Weltnaturerbe seit 1990. Weitere präkolumbianische Zeugnisse finden sich etwa in den Gräbern von Ventanillas de Otuzco, den ausgeklügelten Bewässerungskanäle von Cumbemayo oder den Los Banos del Inca, nahe Cajamarca, der „vergessenen Stadt des Nordens“.

Steinfestung von Kuélap

Chachapoyas Kultur

Nur wenige Besucher kommen in diese Region rund um das Tal des Flusses Utcubamba, die sich und das Leben hier seit Jahrhunderten kaum geändert hat. Der geringe Touristenstrom gab der Natur die Möglichkeit sich vielerorts das zurückzunehmen, was der Mensch einst an sich gerissen hat. So auch das Gebiet um die imposante Festung von Kuélap nahe Chachapoyas.

Der Bau liegt perfekt verborgen auf einem Höhenzug aus Kalkstein oberhalb des Río Utcubamba inmitten vom immergrünen Nebelwald. Der kalksteinreiche Boden diente als Baumaterial für die gigantischen Festungsmauern, den Torreon – einem D-förmigen Wachturm und den runden Steinhäusern auf dem Gelände. Erst 1843 wurden die Ruinen wiederentdeckt. Die Forschungen laufen bis heute. Laut Expertenmeinung wurden für diese Mauern dreimal so viel Steine verbaut wie dür die Pyramide von Gizeh.

Felsengräber von Revash und Ventanillas de Otuzco

Revash Felsengräber

Ein weiteres interessantes Reiseziel für Individualtouristen sind die Felsengräber von Revash. Auf dem Gebiet um die Stadt Chachapoyas entwickelte sich die Revash-Kultur parallel zum Stamm der Nebelkrieger, den Chacahpoya. Das Alter der dort gefundenen Mumien schätzt man auf rund 800 Jahre. Die typischen Grabkammern (chullpas) der Revash sind an den hohen Kalksteinklippen bei Santo Tomás anzutreffen.

Der steile Aufstieg zu den Ruinen dauert etwa 3 h. Die kleinen mehrfarbigen Bauten drängen sich dicht an dicht die steile Felskante entlang. Ihre Eigenheit sind die merkwürdigen Giebeldächer, welche weit über die gestrichenen Lehmsteinmauern hinausragen. An diesen erkennt man teilweise noch die in Rot gehaltenen Revash-Piktogramme.

Noch älter sind die Felsengräber von Ventanillas de Otuzco. Man geht davon aus, dass die ersten Gräber vor ungefähr 3.500 Jahren angelegt wurden. Winzige, wie Fenster ausschauende Grabnischen wurden in das Vulkangestein an den Klippen eingelassen. Manche davon sind verziert, die meisten schauen jedoch eher schlicht aus. Die anspruchsvoller gearbeiteten Vertiefungen spricht man den Herrschern der damals hier lebenden Cajamarca zu.

Nach außen führen Abflussrinnen, die wahrscheinlich das Regenwasser hinaus leiten sollten. Man vermutet, dass die Inka die Höhlen später als Getreidespeicher nutzen und damit die Gebeine sowie Grabbeigaben der Toten woanders ihre letzte Ruhestätte gefunden haben.

Wasserfall Cataratas Gocta – Fall in die Tiefe

Gocta Wasserfall

Der Gocta Wasserfall befindet sich oberhalb des Rio Cocahuayco, unweit der Stadt Chachapoyas im peruanischen Nebelwald. Nur Einheimischen war der Cataratas Gocta bis dahin ein Begriff. Er ist 771 Metern Fallhöhe der vermutlich dritthöchste seiner Art weltweit und wurde erst im Jahr 2002 von einem deutschen Entwicklungshelfer entdeckt.

Der Cataratas Gocta ist etwa sechs Kilometer vom Ort Cocachimba oder 1,5 Marschstunden vom Dorf San Pablo entfernt und nur über schmale und herausfordernde Pfade zu erreichen. Die Wege sind steil und das Klima sehr heiß, aber Trekkingtouristen können unterschiedliche Fallstufen als Wanderziel wählen und sogar im Becken baden.

Trekkingtouristen wählen als Ausgangsort meist Chachapoyas, wo man in Hostels übernachten kann und von wo aus Kleinbusse zum Ausgangspunkt der Wandertour fahren.