Die Chan Chan Ruinen im Norden Perus

Chan Chan: Alte Hauptstadt aus Lehm

Die Chan Chan Ausgrabungsstätten nahe der peruanischen Pazifikküste, die im 15. Jahrhundert ihren Höhepunkt hatte und bis zu 60.000 Bewohner beherbergte, ist heute trotz Schutzmaßnahmen Wind, Wetter und Raub preisgegeben. Daher sollten sich Peru-Reisende beeilen, die einstige Hauptstadt des Chimú-Königreiches zu besichtigen.  Einst diente der Bau als Hauptstadt der Chimú Zivilisation, die von 850 v. Chr. bis 1470 ihre kulturelle Schaffenszeit hatte.

Sehenswertes in der Chan Chan Stätte

Chan Chan im Norden Perus

Mit einer Ausdehnung von knapp 28 kmgehört Chan Chan zu den größten aus Lehm errichteten ADOBE-Städten der Welt. Zu ihrer Blütezeit lebten in der präkolumbianischen Metropole  Zivilisten, Krieger, Monarchen, Priester und Kunsthandwerker in einigen zehntausenden Gebäuden.

Obwohl der einstige Wohlstand der Stadt nur noch an den Überresten ihrer Ruinen auszumachen ist, haben Besucher eine Vielfalt zum Bestaunen. Allein die sonnengetrockneten Lehmbausteine sind ein Kunstwerk für sich.

Die Wände der Paläste und Tempel sind mit mehrere Meter lange, restaurierte Fresken verziert und Archäologen haben zahlreiche altertümliche Keramiken ausgegraben, die Ausdruck der damaligen Kunst sind und von Besuchern im Musem besichtigt werden können.

Der noch am besten erhaltene Teil ist die Ciudadela Tschudi, benannt nach dem Schweizer Forscher Johann Jakob von Tschudi. Ein markierter Weg führt durch den für Touristen zugänglich gemachten Bereich und offenbart einen komplett restaurierten Komplex aus Kammern, Tempeln, Kreuzgängen als auch Wohneinheiten. Viele Bauten zeigen die für die Chimú-Kultur typischen Friese mit zahlreichen Ornamenten und Abbildungen des Meeres.

Hexenmärkte, das Heilige Tal und Antike Kultstätten wie die berühmte archäologische Stätte von Chan Chan stehen bei dieser Peru-Reise auf dem Programm!

Bedrohter Chan Chan

Bis 1998 wurden die Lehmbauten Chan Chans mit einer speziellen Glasur versehen, um sie vor anhaltenden Klimaveränderungen zu schützen. Allerdings scheint der schleichende Prozess des Zerfalls durch Erosion und Überschwemmungen (El Nino) kaum aufzuhalten zu sein. Die UNESCO hat die Ruinen von Chan Chan bereits auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt. Auch ist es schwierig Eindringlinge sowie Grabräuber von der Anlage fernzuhalten und damit der Zerstörung anderer Art Herr zu werden.

Preise und Anreise zum Chan Chan

Die Pazifik-Stadt Trujillo liegt nur fünf Kilometer westlich des Chan Chan und beide Reiseorte sind ein beliebtes Kombinationsziel für Nord-Peru-Touristen. Wer Trujillo besichtigt, sollte unbedingt den kurzen Weg zum Chan Chan machen. Es lohnt sich auch, die Stätte mit einem Guide anzusehen (Kosten etwa 8 bis 10 Euro/30 – 40 Soles), um die Hintergründe der einzelnen Bauabschnitte zu verstehen. Der Eintritt zu den Stätten kostet etwa 10 Euro (Stand August 2017).